Spielbericht: Kreispokal Herren 2. Hauptrunde : TSG Lawalde - LSV Friedersdorf
TSG Lawalde - LSV Friedersdorf
Letztjährigen Finalisten über 120 Minuten Paroli geboten
TSG Lawalde – LSV Friedersdorf 5:6 n.E. (1:1/1:1/1:1/2:2)
Tore: 1:0 Matthias Gäbel/24., 1:1 Kevin Ehrke/35., 1:2 Matthias Gäbel/106. (ET.), 2:2 André Pochanke/117.
Elfmeter:
Felix Bernsdorf gehalten 3:2 Holm Natschke
3:3 Stefan Kießling Marcus Scholz gehalten
3:4 Robert Rotter 4:4 Marcus Eißler
4:5 Dirk Göbel 5:5 David Dietsch
5:6 Patrick Maiwald André Pochanke drüber
Die TSG spielte mit:
Marcel Buchholz – Marcus Scholz (C), André Pochanke, David Dietsch, Matthias Gäbel – Marcus Eißler, Clemens Matthes, Roman Falz (Heiko Walter/120.), Holm Natschke – Markus Tschöpe, Marc Schweter (Ronny Drescher/86.)
Nach dem weniger erfolgreichen Start in die Liga ging es an diesem Samstag im Pokal gegen die eine Klasse höher spielenden Friedersdorfer. Auf Seiten der Lawalder waren wieder unzählige Ausfälle zu kompensieren und wieder mussten einige Spieler auf die Zähne beißen und mit Blessuren auflaufen, die dies normal nicht zulassen. Doch auch die Gäste mussten auf insgesamt fünf Spieler ihres Kaders verzichten.
Für Lawalde hieß es, die Partie solange wie möglich offen zu gestalten und sich über den Pokal etwas Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben im Ligaalltag zu holen.
Von Beginn an entwickelt sich auf dem Lawalder „Sand“ eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe. Die Gastgeber agieren vom Anpfiff weg konzentriert und lassen sich auch durch die ruppigen und in den Zweikämpfen oftmals die Grenzen des Erlaubten sprengenden Friedersdorfer nicht beeindrucken und halten dagegen. Es gelingt der TSG die Gäste vom eigenen Strafraum fernzuhalten und sogar eigene Akzente zu setzen. Bei einem weiten Abschlag von Abwehrchef Marcus Scholz nutzt Markus Tschöpe in der Sturmspitze eine Unachtsamkeit der Friedersdorfer Verteidiger und ist durch, sein Kopfball wird aber sichere Beute von Patrick Maiwald im Tor des LSV (21.). Die Begegnung nimmt nun etwas an Fahrt auf. Auf der linken Angriffsseite kombinieren sich Markus Tschöpe und Clemens Matthes per Doppelpass bis auf die Grundlinie durch, letzterer wird aber noch rechtzeitig auf Kosten einer Ecke geblockt. Diese tritt Marcus Eißler platziert und butterweich auf den Kopf von Matthias Gäbel, welcher sich diese Gelegenheit nicht entgehen lässt und in die lange Ecke zum 1:0 trifft. Auf der Gegenseite trifft Oliver Grabsch nach einem Freistoß per Kopf, doch befand sich dieser zum Zeitpunkt der Flanke knapp im Abseits. Die Partie ist weiterhin vollkommen offen und recht kurzweilig. In der 34. Minute flankt der aufgerückte André Pochanke in den Strafraum, doch Oliver Grabsch ist diesmal hinten zur Stelle und klärt vor den freien Roman Falz und Marc Schweter in höchster Not. In der nächsten Szene fällt dann der Ausgleich. Ein Freistoß wird recht ungefährlich in den Strafraum geflankt. Marcus Scholz steigt hoch und will rausköpfen, lässt aber für den „leo“ rufenden Torwart Marcel Buchholz durch. Doch landet der Ball nicht in den Händen des Schlussmannes, sondern im Netz, da Kevin Ehrke vorher an der Kugel war. Bei dieser Szene verletzt sich Marcel Buchholz am Finger, kann aber unter Schmerzen weiterspielen. Die Friedersdorfer haben nun Aufwind und fünf Minuten vor der Halbzeit gleich die Dreifach-Chance in Führung zu gehen, doch Marcel Buchholz pariert sowohl gegen Steven Hornig, Pascal Sabl und Felix Bernsdorf, die allesamt freie Schussbahn aus kurzer Distanz haben und macht somit seinen Fehler wieder gut. Im Anschluss hat Christian Schubert noch die Möglichkeit seine Farben in Front zu schießen, doch schießt dieser nach gutem Angriff der Gäste vorbei. Dass auch die Lawalder kombinieren können, zeigen sie in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Marcus Scholz eröffnet und bedient Clemens Matthes, welcher per Kopf in den Lauf von Holm Natschke legt. Annahme und Schuss sind bei diesem eins, doch kann ein Abwehrspieler seinen gut liegenden Schuss abblocken.
Zu Beginn der zweiten Hälfte probieren sich die Gäste mit mehreren Fernschüssen, die besten davon geben Oliver Grabsch und Stefan Kießling ab, doch gehen auch diese knapp am Ziel vorbei. Nach etwas mehr als einer Stunde bringt wieder ein weiter Ball Gefahr für das Friedersdorfer Gehäuse, doch Markus Tschöpes Seitfallzieher geht über die Querlatte. Dass die Gäste mit allen Mitteln versuchen, zum Erfolg zu kommen, beweist eine Szene aus der 68. Minute, als sich der eingewechselte Jochen Heiber im Strafraum fallen lässt. Doch der Schiedsrichter fällt darauf nicht herein und lässt weiterspielen. Die Lawalder versuchen indes mit legalen Mitteln zum Erfolg zu kommen. So auch in der 76. Minute, wo das 2:1 hätte fallen müssen. Holm Natschke erobert mit viel Einsatz das Leder Höhe Mittellinie. Nach einem feinen Doppelpass mit Markus Tschöpe ist dieser im Strafraum in Schussposition, sieht aber aus dem Augenwinkel den noch besser postierten Marc Schweter, welcher genug Platz und Zeit hat, aber zu überhastet abschließt und deutlich zu hoch zielt. Auf der anderen Seite blocken sowohl Holm Natschke als auch Matthias Gäbel Schüsse der Gastgeber und verhindern so einen potentiellen Torerfolg. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit gehen beide Teams dann kein großes Risiko mehr, sodass es beim Stand von 1:1 in die Verlängerung geht.
Zu Beginn dieser Verlängerung ist das Spiel noch ausgeglichen. Für Friedersdorf versucht sich Felix Bernsdorf mit einem Fernschuss (96.), für die Lawalder setzt Holm Natschke einen Kopfball nach Freistoßflanke von Marcus Scholz an die Latte (98.). Den Gästen gelingt es im Anschluss die Lawalder weniger zur Entfaltung kommen zu lassen und eigene Impulse zu setzen. Nach einer Freistoßvariante ist plötzlich Torjäger Felix Bernsdorf frei und nimmt den Pass gut an und mit und schließt sofort scharf und platziert ab. Doch Marcel Buchholz ist zur Stelle und kann stark parieren. Der Nachschuss von Steven Hornig landet dann am Außennetz. Nach dem Seitenwechsel versucht sich Holm Natschke mit einem Schuss aus der Distanz, doch auch er muss sich dem Torwart geschlagen geben. Noch in der gleichen Minute (106.) verlieren die Lawalder im Vorwärtsgang den Ball. Felix Bernsdorf nimmt diesen auf und geht auf die Grundlinie. Seinen flachen Querpass versucht Matthias Gäbel vor dem einschussbereiten Friedersdorfer zu klären, netzt dabei aber ins eigene Tor. Die Lawalder stellen sofort um und schieben Marcus Scholz ins Mittelfeld. In der 109. trifft Holm Natschke nach Flanke von Markus Tschöpe per Kopf ins Tor, doch ging diesem Treffer eine Abseitsposition voraus. Die Partie wogt nun hin und her. Für die Gäste ergeben sich aufgrund der Umstellung viele Kontersituationen, die diese aber zu ungenau ausspielen. Für die Lawalder gibt es in der 117. Minute wieder einen von vielen Eckbällen. Marcus Eißler tritt diesen auf den zweiten Pfosten. Dort steigt Markus Tschöpe am höchsten und legt per Kopf in die Mitte ab, wo André Pochanke in für ihn gewohnter Manier mit vollem Einsatz die Kugel zum Ausgleich über die Linie drücken kann. Negatives Highlight für die Gastgeber ist die Rote Karte für Markus Tschöpe wegen Beleidigung eines Gegenspielers, der ihm von hinten gefoult am Boden liegend den Ball mit Absicht und Wucht ins Gesicht schießt.
Nach dem Kraftakt der Lawalder und dem erfolgten Ausgleich geht es jetzt ins Elfmeterschießen. Die fünf Schützen auf Seiten der Gastgeber sind schnell gefunden. Geschossen wird auf das Tor der Zuschauer, es beginnen die LSVler in Form von Felix Bernsdorf. Marcel Buchholz hat die Ecke geahnt und kann parieren. Erster Schütze für die Lawalder ist Holm Natschke, der locker trifft. Für die Gäste tritt nun Stefan Kießling an, der auch sicher verwandelt. Kapitän Marcus Scholz legt sich als zweiter Schütze für die TSG das Leder zurecht. Patrick Maiwald hat die Ecke geahnt und kann abwehren. Robert Rotter bringt den Kreisoberligisten mit seinem Schuss in Front, Marcus Eißler kann aber wieder ausgleichen. Der vierte Schütze der Friedersdorfer ist Dirk Göbel, der sicher verwandeln kann. David Dietsch läuft für die Lawalder an und schiebt überlegt zum 5:5 ein. Keeper Patrick Maiwald ist dann der nächste auf Seiten der Gäste. Mit einem wuchtigen Schuss lässt er seinem Gegenüber keine Abwehrmöglichkeit. André Pochanke hat nun den Druck treffen zu müssen. Nach langem Anlauf setzt er das Spielgerät über den Kasten und die Friedersdorfer kommen mit einem blauen Auge davon.
Fazit: Trotz der Niederlage war die gezeigte Leistung ein Schritt in die richtige Richtung. Über 120 Minuten war gegen einen Kreisoberligisten kein Klassenunterschied erkennbar. Einer der Toptorjäger der Landskron Oberlausitzliga wurde nahezu über die gesamte Spielzeit aus der Partie genommen, was zeigt, dass die Defensivarbeit mit Engagement und Konzentration erledigt wurde. Nur so kann und muss es in der Liga weitergehen.
verfasst: R. Hielscher