Spielbericht: Kreisliga Staffel 3, 10. Spieltag SG Blau-Weiß Obercunnersdorf - TSG Lawalde
SG Blau-Weiß Obercunnersdorf - TSG Lawalde
Obercunnersdorf daheim geschlagen
SG Blau-Weiß Obercunnersdorf - TSG Lawalde 1:3 (1:0)
Tore: 1:0 Andreas Sternecker/27., 1:1 Marc Schweter/53., 1:2 Martin Nerger/75.(ET), 1:3 Clemens Matthes/81.
Die TSG spielte mit:
Marcel Buchholz (C) – Marcus Scholz, André Pochanke, Andreas Kubitz, Matthias Gäbel – Heiko Walter, Steffen Matthes (David Dietsch/67.), Clemens Matthes, Marcus Eißler – Markus Tschöpe (André Peikert/90.+2), Marc Schweter (Moritz Pfeifer/73.)
Mit breiter Brust reisten die Lawalder zum Auswärtsspiel nach Obercunnersdorf. Mit drei Siegen in Folge sollte auch gegen die Blau-Weißen etwas Zählbares mitgenommen und den bis dahin gegentorlosen Gastgeber die erste Heimniederlage beigebracht werden. Personell änderte sich zur Vorwoche nur geringfügig etwas, sodass auf größere Umstellungen verzichtet werden konnte. Auch die Obercunnersdorfer konnten aus dem Vollen schöpfen und ihre beste Elf zum Duell 3. gegen 5. ins Rennen schicken.
Auf dem heimischen Hartplatz finden die Obercunnersdorfer schnell ins Spiel und haben bereits in der dritten Spielminute durch Matthias Jentsch die Möglichkeit in Front zu gehen. Der Angreifer ist frei durch, muss sich aber den mit großem Einsatz verteidigenden André Pochanke geschlagen geben, der mustergültig mit dem langen Bein klären kann. Die Gastgeber haben klar mehr vom Spiel. In der Defensive stehen sie gut, sodass die Lawalder bei eigenem Ballbesitz kaum Anspielmöglichkeiten schaffen können. Einzig lange Bälle dominieren die Offensivbemühungen der Gäste, welche den Tabellendritten vor kaum ernsthafte Probleme stellen. Wenn es bei den Lawaldern gefährlich wird, dann zumeist über Marcus Eißler. Dieser gibt auch in der 12. Spielminute den ersten Torschuss ab, welcher sich aus der Distanz gefährlich senkt, sein Ziel aber verfehlt. Auch in der 20. Minute ist es der Mittelfeldmotor der Lawalder, der Clemens Matthes im Lauf bedient. Der Rechtsaußen setzt sich gut durch und dringt in den Strafraum ein, sein Schuss stellt für Rene Burkhardt im Obercunnersdorfer Kasten allerdings keine Schwierigkeit dar. Nach gut der Hälfte der ersten Halbzeit führt ein Fehlpass der Gäste zur nächsten erwähnenswerten Chance für den Tabellendritten. Matthias Jentsch nimmt diesen auf und hat nur noch Marcus Scholz vor sich. Dieser verzögert taktisch sehr gut und drängt den Angreifer seitlich ab, sodass sein Schuss nur den Weg in die Handschuhe von Marcel Buchholz findet. Wenig später führt ein Foulspiel zu einer guten Freistoßposition für die Blau-Weißen. Andreas Sternecker nimmt Anlauf, setzt die Kugel über die Mauer und auf direkten Weg ins Netz zur Führung für die Heimmannschaft. Auch im Rückstand fällt den Gästen kaum etwas ein. Die Obercunnersdorfer treten dominant auf, ersticken die Lawalder Angriffe zeitig und strahlen die größere Torgefahr aus. So auch in der 32. Minute, in der Marcel Buchholz eine gefährliche Flanke abfangen kann. Ebenso ist der Lawalder Schlussmann in der 34. Spielminute zur Stelle, als er einen Kopfball nach Eckstoß von Matthias Jentsch aus dem Winkel fischt. Bis auf einen weiteren Fernschuss von Marcus Eißler wenig später versprühen die TSGler keine Gefahr mehr im ersten Durchgang.
Die zweiten 45 Minuten sollten um einiges ereignisreicher ablaufen. Bereits wenige Sekunden nach Wiederanpfiff gewinnen die Obercunnersdorfer tief in der gegnerischen Hälfte das Leder, setzen den Torschuss innerhalb des Strafraumes aber am Kasten vorbei. Dass sich die Lawalder in der Kabine viel vorgenommen haben, merkte man ihnen in den nun klarer werdenden Aktionen an. Nach 51 Minuten bringt Heiko Walter eine Freistoßflanke sehr gut in den 16er, doch weder Freund noch Feind kommen an die Kugel. Zwei Sekundenzeigerumdrehungen später kommt es zum Ausgleich. Nach einem diagonalen Flankenball von Marcus Eißler kommt Clemens Matthes unbehindert zum Kopfball. Diesen platziert er stark in die lange Ecke. Rene Burkhardt macht sich ganz lang und kann parieren, doch Stürmer Marc Schweter ist aufmerksam und kann den Abpraller ins Tor bugsieren. In den Jubel der Lawalder und den Pfiff des Schiedsrichters zum Wiederanstoß fallen Unmutsäußerungen der Obercunnersdorfer Spieler, die sowohl den Schiedsrichter als auch den Schiedsrichterassistenten vehement darauf hinweisen, dass das Tor doch irregulär und mit der Hand erzielt worden sei. Daraufhin berät sich der Spielleiter mit seinem Assistenten und befragt anschließend den Torschützen selbst. Nach Sammeln aller Informationen wird dem Treffer die Gültigkeit bescheinigt und es geht mit dem Stand von 1:1 weiter. Die Partie heißt nun allerdings nicht mehr Obercunnersdorf gegen Lawalde, sondern Obercunnersdorf gegen Marc Schweter. Dem Angreifer gilt in dieser Phase die komplette Aufmerksamkeit der Gastgeber mit dem Endresultat ihn nach bewussten Aufsteigen auf die Füße, einem Ringerwurf und einer mehrmals verbal angekündigten alles in Kauf nehmenden Luftattacke mit angezogenem Knie und ausgefahrenem Ellenbogen mit einem blutunterlaufenem Auge auswechseln zu müssen. Fußball wird aber auch noch gespielt. Nach gut einer Stunde hat der bis dahin durch Andreas Kubitz komplett abgemeldete Felix Herrmann die Möglichkeit seine Farben in Führung zu schießen, doch ist dieser nicht dazu in der Lage völlig freistehend Marcel Buchholz zu überwinden, welcher mit grandioser Fußabwehr klären kann. Fünf Minuten später (64.) bringt eine Freistoßflanke Gefahr, doch Matthias Jentsch zielt per Kopf zu genau und trifft nur die Querlatte. Auch der eingewechselte und durch Robert Stein freigespielte Julius Herrmann vergibt in der 74. Minute eine große Gelegenheit zum 2:1. Keine Minute später macht es Lawalde auf der anderen Seite besser. Der ebenfalls eingewechselte Moritz Pfeifer erkämpft sich das Spielgerät in der gegnerischen Hälfte und bedient den nach einer Umstellung im Angriff agierenden Clemens Matthes, welcher mit Ball anzieht und in den Strafraum eindringt. Sein Schuss wird durch den grätschenden Martin Nerger so abgefälscht, dass dieser für den eigenen Keeper unhaltbar im langen Eck über die Linie trudelt. Kurz darauf entscheidet die TSG das Spiel. Nach einem langen Ball von Marcus Scholz und durch das energische Nachsetzen von Markus Tschöpe kann Robert Jähne nur unzureichend in die Mitte klären. Clemens Matthes nimmt die Bogenlampe volley und trifft trocken zum 1:3. Trotz des Rückstandes versuchten die Obercunnersdorfer weiterhin alles, doch mehr als ein Freistoß von Andreas Sternecker, der über den Winkel segelt, ist nicht erwähnenswert. Kurz vor dem Ende vergeben die Lawalder Kicker gar noch einen höheren Sieg. Nach Eckstoß steigt André Pochanke am höchsten, doch sein Kopfball springt von der Lattenunterkante wieder ins Feld zurück. Beim Abpraller ist Clemens Matthes völlig blank, vergibt aber ebenfalls. Dieser Treffer wäre dem ganzen aber auch zu viel gewesen.
Fazit: Die bis dato zu Hause gegentorlosen Gastgeber müssen eine Niederlage gegen die ab der 50. Minute gut aufspielenden Lawalder hinnehmen. In der ersten Hälfte ließen sich die Tschöpe-Schützlinge spielerisch sehr viel Luft nach oben. Im zweiten Durchgang lief vieles, vor allem der Ball, besser. Mit Mut und Einsatzwillen konnte ein Rückstand in einen Sieg umgewandelt werden.
Jetzt heißt es am kommenden Wochenende bei der Partie gegen die Spielvereinigung Lok Zittau nachzulegen.
verfasst: R. Hielscher