Spielbericht: Kreispokal Viertelfinale TSG Lawalde - SpG Lok Zittau
TSG Lawalde - SpG Lok Zittau 7:5 n.E. (3:3/1:3/1:1/1:1)
Unfassbare Aufholjagd in Lawalde
Tore: 0:1 Markus Waurick/17., 1:1 Heiko Walter/27.(FE), 1:2 Stefan Saalbach/94., 1:3 David Schreiber/105., 2:3 Holm Natschke/107., 3:3 Marcel Buchholz/120.+4
Die TSG spielte mit:
Marcel Buchholz – André Pochanke, Clemens Matthes, Tobias Schlage, Matthias Gäbel – Heiko Walter, Holm Natschke, Benjamin Uth, Marcus Scholz (Marcel Rudolf/64.) - Marco Rudolf (Michael Paul/100.), Markus Tschöpe
Der wiedergenesene Trainer Harald Kneschke musste im Pokalviertelfinale gegen die SpG Lok Zittau auf Andreas Kubitz, Markus Mutscher, David Dietsch, Marc Schweter und Rocky Liebe verzichten. Trotzdem war natürlich klar, dass man eine Runde weiterkommen und wie im Vorjahr in das Halbfinale des Kreispokals einziehen wollte.
Beide Mannschaften begannen das Spiel eher verhalten. Zittau versuchte früh den Aufbau der Gastgeber zu stören, was ihnen auch teilweise gelang, sodass die TSG eher mit langen Bällen in die Sturmspitze agierte. Die erste Möglichkeit im Spiel (11.) hat Holm Natschke nach Freistoßflanke von Heiko Walter, doch vergibt er per Kopf. Wenige Sekunden später erobert Markus Tschöpe tief in der gegnerischen Hälfte den Ball und geht auf Torwart David Strupp zu. Doch schießt er zu zeitig und der Keeper kann sicher parieren. Aber auch die Zittauer machen auf sich aufmerksam. Bei einem zu kurz geratenen Abspiel von Benjamin Uth auf Torsteher Marcel Buchholz ist ein Angreifer dazwischen, kommt aber nicht am Schlussmann vorbei. Im Anschluss ist es wieder Benjamin Uth, der das Spielgerät im Aufbau verliert. Der Gegner nimmt die Einladung an und passt quer auf Markus Waurick. Dieser setzt sich mit etwas Glück gegen Clemens Matthes durch und vollendet unhaltbar in die lange Ecke. Kurz darauf rettet Benjamin Uth nach gefährlichem Querpass (21.). Auf der anderen Seite vergibt Holm Natschke per Direktabnahme bei einer Ecke. In der 27. Minute wird Benjamin Uth von Clemens Matthes steil geschickt und im Strafraum zu Fall gebracht. Den berechtigten Elfmeter verwandelt Heiko Walter sicher. Kurz darauf (29.) ist Marco Rudolf durch Benjamin Uth freigespielt, sein Schussversuch wird aber noch in höchster Not beblockt. Lawalde jetzt mit guter Phase und Druck auf das gegnerische Tor. Tobias Schlage vergibt volley nach Ecke von Heiko Walter knapp (30.). Zehn Minuten später setzt sich Markus Tschöpe auf rechts durch und passt scharf quer. Marco Rudolf am langen Pfosten kommt jedoch um Zentimeter zu spät. Kurz vor der Halbzeit verzieht Matthias Gäbel freistehend nach Flanke von Heiko Walter.
In der zweiten Hälfte neutralisierten sich beide Teams, wobei die Lok die besserer Spielanlage zeigte und mehr Ballbesitz aufzuweisen hatte. Lawalde merkte man mit zunehmender Spieldauer an, dass das Spiel vor zwei Tagen in Jonsdorf sehr viel Kraft gekostet hat. In der 53. Minute hat die Spielvereinigung die Chance, wieder in Führung zu gehen. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß der Gastgeber geht es schnell in die andere Richtung, doch Stefan Saalbach findet vorerst in Marcel Buchholz seinen Meister. Auf der anderen Seite hat Holm Natschke die Möglichkeit seine Mannschaft in Führung zu köpfen, doch sein Versuch wird auf der Linie geklärt. So geht es nach einer eher ereignisarmen zweiten Spielhälfte in die Verlängerung.
Schon nach wenigen Sekunden hat Lok eine riesige Möglichkeit. André Pochankes Fehlpass nimmt der Gast auf, doch Markus Waurick verzieht aus aussichtsreicher Position sehr knapp. Fast im direkten Gegenzug kombinieren sich Tobias Schlage und Marcel Rudolf per Doppelpass auf der rechten Seite bis vor an den Strafraum. Dort legt erstgenannter die Kugel quer auf Markus Tschöpe, welcher allerdings am sich breitmachenden David Strupp scheitert. Keine 120 Sekunden später wieder eine Chance auf der anderen Seite. Die Gäste kommen über die linke Angriffsseite und schaffen dort geschickt Überzahl. Die Flanke erreicht Stefan Saalbach am langen Pfosten, welcher aus spitzem Winkel zum 1:2 treffen kann. Die TSG jedoch nicht geschockt, spielt weiter nach vorn. Nach einem Pass von Marcel Rudolf in die Nahtstelle der Lok-Viererkette ist Holm Natschke durch. Sein Schuss zischt aber denkbar knapp am langen Pfosten vorbei. Die Gäste sind in ihrer Chancenverwertung besser. Nach einem einfachen Pass ist David Schreiber allein vor Marcel Buchholz und verwandelt unhaltbar zur gefühlten Vorentscheidung in dieser Partie. Diesem Treffer ging allerdings eine Abseitsstellung voraus. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte der Verlängerung ist Tobias Schlage durch, doch wiederum ist Keeper David Strupp für seine ausgespielte Abwehr zur Stelle und hält den Schuss.
In den noch verbleibenden 15 Spielminuten warf Lawalde jetzt trotz schwerer Beine alles nach vorne, um vielleicht doch noch zum Ausgleich zu kommen. Und der Anschlusstreffer ließ auch nicht lange auf sich warten. In der 107. Minute bedient Markus Tschöpe den nun seit geraumer Zeit als Stürmer agierenden Holm Natschke. Dieser dreht sich im Strafraum um seinen Gegenspieler und schließt scharf per Linksschuss unhaltbar unter die Latte ab. Nun keimte wieder die Hoffnung bei Mannschaft und Fans. Die Möglichkeit zum Ausgleich hat abermals Holm Natschke, doch wieder einmal ist David Strupp zu Stelle und kann parieren (116.). Drei Minuten später flankt Holm Natschke in die Strafraummitte und findet dort Matthias Gäbel, welcher die Kugel aber nicht genug drücken kann, sodass das Leder über die Latte segelt. In der dritten Minute der völlig zurecht gegebenen fünfminütigen Nachspielzeit hat Lok Zittau die große Chance das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. Stefan Saalbach geht auf der linken Seite auf und davon und bedient den zuvor eingewechselten vollkommen freien David Günther. Dieser verzieht aber komplett und jagt die Kugel über den Querbalken. Kurz vor Schluss bekommt Lawalde durch eine Unachtsamkeit des Gästekeepers eine Ecke. Nun hielt es auch Marcel Buchholz nicht mehr hinten, welcher sich mit in den Strafraum begab. Die Ecke fliegt in die Mitte, wird aber von der Zittauer Defensive vorerst abgewehrt. Die TSG bleibt aber in Form von Clemens Matthes in Ballbesitz. Dieser lässt auf links zwei Gegenspieler stehen und flankt butterweich auf Höhe Elfmeterpunkt. Dort steht Marcel Buchholz unbewacht. Diese Chance lässt sich der Lawalder Torwart nicht entgehen und vollendet in Mittelstürmermanier per Seitschuss volley unhaltbar in die lange Ecke. Nun hielt es keinen mehr auf der Sportplatzanlage auf seinem Sitz, der nicht mehr für möglich gehaltene Ausgleich war geschafft. Und jetzt ab ins Elfmeterschießen...
Geschossen wurde auf das Tor der Fans und Lawalde legte vor. Als erster Schütze übernahm Markus Tschöpe die Verantwortung. Nach dynamischen Anlauf verwandelt er sicher. Auf der anderen Seite gibt sich der eingewechselte Manuel Saalbach keine Blöße und trifft unhaltbar. Nächster Schütze für die TSG ist Holm Natschke. Auch dieser verwandelt hart und platziert. Nun Stefan Saalbach für die Lokomotive. Seinen schwachen und wenig platzierten Versuch kann Keeper Marcel Buchholz abwehren. Heiko Walter, der David Strupp schon in der regulären Spielzeit vom Punkt bezwingen konnte, lässt sich auch diesmal nicht aus der Ruhe bringen und verwandelt souverän. Die Zittauer verkürzen in Form von Eric Däblitz. Nun legt sich Benjamin Uth die Kugel zurecht. Und auch dieser trifft. David Schreiber hat jetzt den Druck, treffen zu müssen. Diesem hält er aber nicht stand und verzieht deutlich. Der Jubel kannte nun keine Grenzen mehr und Fans, Spieler und Betreuer feierten den Einzug ins Kreispokalhalbfinale, bei welchem der Ostritzer BC zu Gast sein wird.
Fazit: Was war das für ein Pokalspiel – an Spannung und Leidenschaft nicht zu überbieten und mit einem für die Heimmannschaft gelungenem Ende. Die Spielvereinigung sah schon wie der sichere Sieger aus, doch Lawalde kämpfte bis zum Umfallen. Ein Lob an die Mannschaft um Keeper und Matchwinner Marcel Buchholz, die eine Partie hinlegte, die jeder Anwesende wohl kaum noch vergessen wird.
verfasst: R. Hielscher